Наталия писал(а):
А вот, скажем, Маттерна я нигде не встречала, даже на немецком.
Вопрос: Кто знает, где его воспоминания найти. И не только его, но и других. Кроме Асмуса и Меринга. Их русские переводы у нас на форуме уже были.
Пытаясь найти "записки Маттерна", неожиданно наткнулся на письмо из России, написанное одним из поволжских колонистов по фамилии Штроо. Письмо написано по старому адресу, откуда его предок, тоже Штроо в 1767 году выехал в Россию на Волгу.В письме он описывает как они живут на Волге и более подробно о школьном образовании. В ответном письме описывается, что произошло в селении за 150 лет.
Brief aus Rußland
(1913)
Einen interessanten Brief eines Nachkommen eines au
s Sprendlingen 1767 nach Rußland
ausgewanderten Michael Stroh bringen wir deshalb un
gekürzt zum Abdruck, um auch un-
seren Lesern einen Einblick in die dortigen Verhält
nisse zu geben und vielleicht alte, schlum-
mernde Erinnerungen zu wecken.
Herrn Pfarrer des Dorfes „Sprendlingen“ etwa 18 – 2
0 Klm. von Frankfurt a. M. Im Kreis
Offenbach, Prov. Starkenburg.
Rußland, 14. 1. 1913.
Hochgeehrter Herr Pfarrer!
Vor etwa 3 ½ Monaten wandte ich mich an einen gewis
sen Herrn Alfred Stroh (etwa 18 Klm.
von Frankfurt wohnhaft, wo er eine „Herberge zu Hei
mat“ innehaben soll) mit der freund-
lichen Bitte, mir doch, falls möglich, die Personal
ien unseres im Jahr 1767 nach Rußland aus-
gewanderten Ahnherrn namens Michael Stroh senden zu
wollen. Mein an diesen Herrn ge-
sandter Brief ist unbeantwortet zurückgekommen mit
der mir unerklärlichen Aufschrift: „Der
Empfänger des Briefes ist bis jetzt noch nicht in d
ie „Herberge zur Heimat“ zurückgekehrt“.
Ich dachte an diesem Herrn vielleicht einen Verwand
ten gefunden zu haben, deshalb richtete
ich mein Schreiben an ihn. In den Besitz seiner Adr
esse bin ich durch einen Rußländer, der
Deutschland bereiste, gekommen.
Da es mir allen Ernstes darum zu tun ist, in den Be
sitz dieser Personalien zu gelangen (ich
möchte sie drucken lassen), so erlauben Sie mir, Ho
chgeehrter Herr, an Sie diese Bitte freund-
lichst richten zu dürfen mir der gewissen Zuversich
t, daß Sie mir das Erwünschte schicken
werden, vorausgesetzt, daß die Bücher noch vorhande
n sind, in denen das Erforderliche zu
finden wäre.
Der mündlichen Überlieferung nach soll unser Ahnher
r Michael Stroh noch einen Bruder des
Namens Hermann und Schwester glaub Sophie (?) in De
utschland zurückgelassen haben und
aus dem Dorfe Springling (wohl doch Sprendlingen) s
tammen. Er ist ledig, 24 J. alt ausge-
wandert. Die damalige Auswanderung von mehreren Tau
send Deutschen, luth. u. kath. Kon-
fession geschah, wie Ihnen gewiß bekannt sein dürft
e, zu der Zeit, da Catharine die Große in
Rußland herrschte, und zwar infolge eines mit reich
lichen Verlockungen verfaßten Erlasses,
zwecks Heranziehung deutscher Handwerker u. Bauern,
die dem russischen Bauer sowohl in
sittlicher wie in wirtschaftlicher Beziehung als Ex
empel dienen sollten, besonders galt es aber
den Russen in eine rationellere Wirtschaftsweise ei
nzuführen. Die Eingewanderten ließen sich
zu beiden Seiten des Wolga-Flusses nieder, wo sie K
olonien anlegten und die aus Deutsch-
land mitgebrachten kirchlichen und bürgerlichen Ord
nungen einführten, welche Ordnungen
sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben; außer
auf dem Schulgebiete ist eine kleine Ver-
änderung zu verzeichnen, wo man nebst den früheren
alleinigen Kirchenschulen noch rus-
sische Schulen errichtet hat, und zwar mit 4 u. 6jä
hrigem Kursus, in welchen Schulen alle
Gegenstände des Unterrichts in russischer Sprache v
orgetragen werden, ausgenommen Reli-
gion und deutsche Sprache; letztere aber nicht obli
gatorisch, sondern ist ganz und gar abhäng-
ig von dem Ermessen des Volksschulinspektors oder d
es Bezirksschulrates. Wenn solche
Schulen einen Leiter mit einem deutschen Herzen hab
en, so wird er das Deutsch womöglich
zu seinem Recht kommen lassen. Leider haben wir zu
wenig deutsche Lehrer, sodaß in vielen
Kolonien fast ausschließlich Russen vociert werden.
In solchen Schulen sieht es zum Erbar-
men traurig aus – da können die Kinder weder im Deu
tschen noch im Russischen etwas Tüch-
tiges. Die Aufsicht über die Schüler liegt im Argen
. Da die Lehrer-Russen die deutsche Spra-
che nicht beherrschen, so erlauben sich die Lernend
en in Gegenwart des Lehrers geradezu
haarsträubende Ausdrücke, wodurch natürlich die Kin
der verrohen und sittlich verkommen.
Wir steuern ins Uferlose. Wann will es endlich mal
besser werden mit unserem Schulwesen!!
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Unser Kolonist verhält sich zu allen Neuerungen, gl
eichviel auf welchem Gebiete, skeptisch
und läßt sich nur durch unsäglich viel Mühe vorwärt
s bringen und dabei geht es doch nur
schneckenartig. Nicht die geringste Spur unter unse
rem Kolonistenvolke hier von einem Durst
nach dem lebendigen Wasser der Wissenschaft. Sie kö
nnen bei uns noch Kirchenschulen mit
mehr als 600 Kinder bei einem Schulmeister u. 2 Leh
rer der russischen Sprache antreffen;
solche Schulen sind aber nicht in mehrere Klassen g
eteilt, nein, sondern in einem Saal unter-
richten alle Lehrende zu gleicher Zeit. Da denken S
ie sich, welch ein Wirrwarr u. Geschrei in
der Schule bei solchen primitiven Schulverhältnisse
n. Wie kann bei solchen Zuständen von
produktiver Arbeit eine Rede sein! Und wenn man den
Vätern sagt, solche Schulen müßten in
Klassen eingeteilt werden, da heißt es: „Unser Vore
ltern han so gegeto, und mir (wir) wolla
net besser sei.“- Geordnete Schulverhältnisse sind
also bei unseren Leutchen noch nicht zum
Bedürfnis geworden. Wir Wolgakolonien Gouvernements
Saratow u. Samara, haben auch seit
5 Jahren unsere eigene Zeitung; aber mit welchen Sc
hwierigkeiten sie zu kämpfen hat! Sie
schließt jedes Jahr mit Defizit! Sie erfreut sich k
aum 2 ½ Tausend Leser, da wir doch eine ½
Million Deutsche zählen. Das sind so in kurzem unse
re Zustände. Sollten Sie die Güte haben,
mir meine Bitte zu erfüllen, so gedenke ich Ihnen d
as nächste Mal über Sitten und Gebräuche
unserer Kolonien eine Schilderung zu bringen. Bitte
lassen sie mich auch wissen, ob noch
welche Anverwandten daselbst vorhanden sind. Würden
Sie mir auch den damaligen Vermö-
gensbestand sowie Gewerbe der Eltern unseres Ahnher
rn, seine Brüder und Schwestern sowie
Eltern mitteilen, so wüßte ich Ihnen viel Dank zoll
en. Sage Ihnen meinen wärmsten Dank für
ihre Mühe diesbezüglich im Voraus. Für die Personal
ien gedenke ich Ihrer Kirche eine Geld-
spende zu entrichten. Bitte mir die richtige Adress
e geben zu wollen.- Indem ich mich der
Hoffnung hingebe, meine Bitte in Bälde erfüllt zu s
ehen, zeichnet Hochachtungsvoll:
Johannes Stroh, Küster.
Antwortauf den aus Rußland eingetroffenen Brief des Johan
nes Stroh, Küster.
Sprendlingen,
am 13. März 1913.
Sehr geehrter Herr Stroh!
Ihr ausführlicher Brief, der Anschluß an die alte H
eimat Ihres nach Rußland 1767 ausgewan-
derten Ahnen Johann Michael Stroh sucht und erstreb
t und der das gesunde, frische, echte
deutsche Leben der Ansiedler dort bei Ihnen schilde
rt, hat hier, wie ich Ihnen mitteilen darf,
allgemeines Interesse gefunden. Insbesondere darf i
ch Ihnen schreiben, daß die uns von Ihnen
in Aussicht gestellten weiteren Schilderungen aus d
en deutschen Ansiedlungen dort, freudige
Leser hier finden werden und wir schließen durch Ih
re weiteren Mitteilungen einen neues
Band zwischen der alten und neuen Heimat, die Spren
dlinger dort vor bald 150 Jahren gefun-
den haben. Zunächst gilt es Ihnen Aufklärung zu geb
en über die Entwicklung unseres Ortes
Sprendlingen, Ihrer Urheimat, das vor 150 Jahren 85
0 Einwohner nach unserer Schätzung ge-
habt haben soll, denn es hatte um 1800 kaum 1 200 S
eelen, 1833 bestimmt 1 750 Seelen. In
80 Jahren hat es sich nun ganz enorm an Seelenzahl
vergrößert und zählt zu den größten und
volkreichsten Dorfgemeinden des Großherzogtums Hess
en, zu dem 1816 die Isenburg-Bir-
steinschen Besitzungen kamen. Ihr Ahne war noch der
Herrschaft Isenburg-Birstein unterstellt
und wird seinen Auswanderpaß von Offenbach, das jet
zt unsere Kreisstadt ist, geholt haben.
Im Jahre 1910 zählt Sprendlingen genau 6 117 Seelen
, 5 736 Evangelische, 302 Römisch-Kat-
holische, 66 Israeliten und 13 Uebrige. Im Volksmun
de klingt noch heute der Name, wie Sie
überliefert bekommen haben: Springelinge. Nur neben
bei bemerke ich, daß die Ableitung des
Namens heute von „springenden Quellen“ vielfach her
geleitet und angenommen wird, was
sehr viel für sich hat, da noch heute im Bornwaldsf
eld und an der Hub etc. kein Mangel an
zeitweise stärker fließenden Quellen und Wasser ist
. Im Wappen führt Sprendlingen den
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Hirsch, wohl in Erinnerung an den beim „Hirschsprun
g“ gen Isenburg-Frankfurt zu der Sage
nach geschehenen Sprung eines Hirsches auf der Fluc
ht über einen Wagen. Seit 1910 August
ist das neue mit einer Apotheke erbaute Rathaus ein
geweiht und bezogen, das einen hochmo-
dernen an die besseren alten Gebäude im Stile sich
anlehnenden Bau darstellt, dessen Photo-
graphie wir Ihnen beifügen nebst verschiedenen Ansi
chtskarten, die Ihnen ein deutliches an-
schauliches Bild von der Heimat geben, die Sie such
ten und gefunden haben. Ueber die Ge-
schichte des Ortes, die Bürgermeister und Pfarrer,
die wir vom Beginn der Kirchenbücher
1657 an zusammengestellt und in der „Allgemeinen Vo
lkszeitung“, die seit 15 Jahren am Orte
besteht, meist zur Kirchweihe in dem letzten Dezenn
ium nach und nach veröffentlichst haben,
fügen wir Sie interessierende und belehrende Artike
l bei. Zu Ihres Ahnen Zeit hatte Sprend-
lingen 1 Lehrer Johann Michael Golhardt aus Dambach
in Sachsen 1763-1777, später 1778-
1816 Johann Philipp Ackermann, Sohn von Joh. Christ
ian Ackermann zu Eberstadt, Stamm-
vater einer weitverzweigten Lehrerfamilie, dessen N
achkomme Georg Ackermann gegenwär-
tig noch am Orte als Lehrer und Dirigent wirkt. Unt
errichtet wurde er von Christian Saltz-
mann 1735-1762, der 26 Jahre Schuldiener allhier wa
r und am 8. Februar 1762 dahier 52
Jahre alt verstarb. Heute wirken hier vom 1. April
1913 ab 24 Lehrkräfte, Lehrer und Lehrer-
innen und 1 Handarbeitslehrerin unter Herrn Hauptle
hrer Lauterbach. Die Schülerzahl betrug
1912; ev. 1 253, kath. 43, isr. 12, zusammen 1 309.
3 Schulen sind an Stelle einer alten mit
der Zeit errichtet, die jetzt sogenannten Goethe-,
Pestlozzi- und Schillerschule. Außer einer
Gedenktafel für Krieger von 1870 in der Kirche zier
t nur ein Denkmal den Ort, das Krieger-
Denkmal an der Gabelung der Hauptstraße nach Frankf
urt und Offenbach. Von der Kirche,
1716-18 erbaut, mit einer Orgel aus 1832 geht das W
itzwort: Wenn sie net all hineingehe, ist
die Kirch zu groß, wenn sie aber all hineingehe, da
nn ist sie zu klein. Sie kann höchstens ca.
800 Personen aufnehmen und ist dann wie an Konfirma
tions-, Weihnachts- und Erntedankfest
dicht gefüllt. 146 Konfirmanden werden am 24. März
konfirmiert, 68 Knaben, 78 Mädchen,
13 mit Namen „Stroh“, 1914 gar über 175. Zu Ihres A
hnen Zeit wurden 1756 dahier 41 kon-
firmiert, darunter einige von den damals zugehörige
n Lutheranern Neu-Isenburgs. Pfarrer
Ihres Ahnen war 1755-1792 Johann Christian Wilhelm
Machenhauer, gebürtig aus Ober-
Mockstadt.
Schier nicht zu zählen ist nun das Geschlecht der „
Stroh“ am Orte; in den letzten 3 Jahren
habe ich 70 Kinder dieses Namens getauft, das macht
in den 10 Jahren meines Hierseins etwa
¼ Tausend. Also etwa 600 Stroh sind am Orte. Das ko
mmt daher, daß wir fast gar keine Aus-
wanderung haben. Die Sprendlinger finden ihren Verd
ienst in der nahen Stadt Frankfurt, das
Gros der Stroh ist Maurer und Pflasterer, die an St
elle der etwa bis 1830 noch am Orte blü-
henden Strumpfweberei getreten sind. In Ihrer Ahnen
reihe finden sich auch Strumpfweber-
meister, die z. T. sich Ländereien erwarben und Ack
erbauern wurden. Gegenwärtig ist kaum
1/3 mehr Landwirt, die Söhne wenden sich fast alle
den Gewerben: Maurer, Pflasterer und
Weißbinder zu. Einige Träger Ihres Namens am Orte s
ind Lithographen, Schriftgießer, Maler,
andere Bäckermeister und Gastwirte. Gelegentlich ka
nn Ihnen ein hier verlegtes Adreßbuch
Aufschluß geben, das über 100 Stroh in Sprendlingen
zählt. Wo Ihr Ahn- und Stammhaus
gestanden hat, kann ich Ihnen heute nicht genau sch
reiben, ich hoffe es Ihnen noch bezeich-
nen zu können, sobald Sie selbst Einsicht in meine
Ihnen aufgestellte Ahnentafel genommen
und aus den Ihnen noch zur Verfügung stehenden Noti
zen Ihrer Väter den gewünschten An-
schluß gefunden haben, worauf dann auch die Bestimm
ung der Ihnen blutsverwandten Na-
mensvettern am Orte erfolgen kann. Vor allem muß da
der Spitzname aufgefunden werden,
sonst können wir uns in den manigfachen Trägern des
selben Namens und Vornamens nicht
gut zurecht finden. Aus Ihrer Angabe, daß Ihr Ahne
Johann Michael Stroh 1767 auf die ver-
lockenden Anerbietung der großen Katharina 24 Jahre
alt aus Sprendlingen nach Rußland
ausgewandert ist, war nur zu schließen, daß er ca.
1743 geboren ward. Nun fand ich 1756
zwei Joh. Michael Stroh konfirmiert und richtig auc
h 1743 getaufte Joh. Mich. Stroh.
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Der erste, wahrscheinlich Ihr Ahne, war geboren am
30. Dezember 1742 und Neujahr 1743
getauft. Er wird bezeichnet als Sohn von Philipp St
roh, Geörgen Sohn und seiner Ehefrau
Catharina. Gevatter war: Johann Michael, Christoph
Becker Sohn. Der andere 1743 am 22.
November getauft, ist der am 20. September geborene
Johann Michael Stroh, wird geführt als
Daniel Strohen und Elisabeth reform. Sohn. Gevatter
war: Johann Michael Müller, Johann
Adam Müller von Isenburg Sohn Reform. Puerperae fra
ter. Es waren also zwei Ehepaare zu
verfolgen. Philipp des Geörgen Stroh Sohn und Frau
Catharina des Cyriax Schickedantzen
Tochter. Von ihnen fand ich 3 Kinder: 1. Marie Elis
abeth, geb. 22. August 1739, cop. 28.
Nov. 1766, gestorb. 19. Mai 1799 als Joh. Jakob Sch
nell Wittib, Cyriax Schneller, Strumpf-
webermeisters Sohn; 2. Johann Michael (vermutlich
Ihr Ahnherr, der ausgewandert ist), geb.
30. Dezember 1742; 3. Daniel, geb. 24. Februar 174
7, der am 20. Dezember 1767 schon
starb, aber doch schon trotz seiner Jugend Nachkomm
en am Orte hinterlassen zu haben
scheint. Merkwürdig ist nun, daß auch der zweite Jo
hann Michael Stroh, konfirmiert 1756, am
Orte nicht getraut und auffindbar erscheint, fast s
cheint es, als wären die gleichaltrigen Ver-
wandten zusammen mit noch anderen Sprendlingern aus
gewandert. Erinnerungen habe ich bis
jetzt am Orte an diese Abwanderung noch nicht gehör
t. Ihre Mitteilungen waren uns hier ganz
neu.
Es galt daher, den zweiten Johann Michael Stroh, ge
b. am 20. Nov. 1743 auch auf seine Ab-
stammung hin zu verfolgen. Seine Eltern Strumpfwebe
rmeister Daniel Stroh und Ehefrau:
Elise Müller aus Neu-Isenburg sind am Orte als getr
aut nicht zu finden, da leider einige Jahre
lückenhaft sind und die Genannten in Isenburg getra
ut zu sein scheinen. Als erstes Kind die-
ser fand ich: 1. Joh. Philipp, geb. 24. Januar 173
8, der 1768 am 30. August mit Gattin Anna
Margarete genannt ist; 2. Den sonst nicht mehr als
bei Taufe und Konfirmation erwähnte Jo-
hann Michael. Nun sind ca. 5 Jahre Lücken im Kirche
nbuch. Geschwister scheinen aber 3.
noch Joh. Conrad, geb. 6. Mai 1763; 4. Gertraud, g
eb. 21. April 1766 und 5. Joh. Daniel,
geb. 1769, der 1769 auch starb, zu sein scheint.
Es sind um die Zeit 2 Daniel Stroh am Ort, der eine
hieß im Volksmund „Pater“, der andere
der „Alt Daniel Stroh“. Pater gestorb. 6. März 1782
, der alt Daniel 79 Jahre 9 Monat alt 1783.
Aus den mitfolgenden Aufstellungen wollen Sie erseh
en, daß beide Johann Michael auf einen
der zwei am Orte nach dem dreißigjährigen Kriege le
benden Johannes Stroh zurückgehen. Jo-
hannes Stroh der Mittlere, Gerichtsmann cop. mit Ge
rtraud, verstarb am 29. Januar 1678; Jo-
hannes Stroh der Alte, Gerichtsmann u. Ehefrau Elis
abeth, letztere gestorb. 5. April 1670,
geb. 1614, cop. 1635 hinterließ 4 Kinder. Des älter
en Johann Michael Stroh, geb. 1742, Ur-
großvater war Jakob Stroh, geb. 1626, gestorb. 1691
, alt 65 Jahre, cop. mit Anna, geb. 1631,
gestorb. 1703, alt 72 Jahre; des jüngeren Johann Mi
chael Stroh, geb. 1741, Urgroßeltern
waren Georg Stroh, geb. 1645, Hans Stroh des Alten
Sohn und Margarete Schäfer, geb. 1746,
Peter Schäffers des Alten zweite Tochter. Vielleich
t gelingt es Ihnen, nach den erhaltenen
Aufstellungen Ihren Stammbaum herauszufinden und si
ch für eine der aufgestellten Linien zu
entscheiden. Daraufhin können wir erst feststellen,
welche Stroh am Orte Sie als nähere Bluts-
und Anverwandte zu betrachten haben. Ihre Adressen
werden wir Ihnen dann mitteilen, damit
Sie gelegentlich in Briefwechsel mit ihnen treten u
nd so auch in Fühlung mit Ihrer Urheimat,
die Sie und alle Kolonisten Sprendlinger Bluts grüß
t.
E n e c h t e S p r e n n l e n g e r
is anner der wo mindestens schon dreimol in die Bac
h gefalle is
un der wo schon amol en Iseboijer gehache hot!
http://www.steine-in-der-dreieich.de/sp ... hichte.pdf